Männerhike 2025

Erschienen am 21. August 2025 in Chronik
Nach Söflingen, Brombachsee, Eiger und Spessart sollte es zum fünften
Männerhike eine Tour am Mont Blanc sein. Der Name ist nicht Programm,
sondern Pfadfinderjargon – und gerne Ansporn zur Teilnahme jeglicher Eltern-
Kind-Kombination. Einzige Voraussetzung: DPSG-Mitgliedschaft.

Die lange Fahrt zum Campingplatz Bellevue in Les Houches, gleich neben dem
berühmten Talort Chamonix, gestaltete sich durch kurzweilige Ladestopps
einigermaßen erträglich. Die ins Tal leuchtenden Gletscher entschädigten schon
am Abend für das lange Sitzen – speziell auch die Väter, die stundenlange
Computerspiel- sowie Supersportwagen-Diskussionen der Kinder mitanhören
mussten 😊.

Erst kurz vor Mittag ging es nach regnerischer Nacht und Morgen los zur
Adlerhorst-Hütte „Le Nid d’Aigle“. Gelangweilt wanderten die Kinder durch
malerisches Gebirgspanorama, bis endlich die Klettersteigpassagen begannen,
die voller Begeisterung durchstiegen wurden – und an deren Ende uns ein
stattlicher Steinbock den Rest des Weges zur Hütte begleitete.
Eine französisch-italienische Wanderinnengruppe, Berchtesgadener
Gebirgsjäger und ein schwedischer Alleinreisender bescherten uns einen tollen,
internationalen Hüttenabend auf 2.400 Metern. Besonders zu erwähnen wäre
noch der Gang zur Toilette: Aus dem Schlafraum heraus ins Freie, ein Stockwerk
nach unten und zur gegenüberliegenden Seite der Hütte – durchaus eine
belebende Erfrischung bei Minusgraden um 2:00 Uhr nachts.

Sonntag, 07:00 Uhr – Königswetter.
Los geht’s zum ausgemachten Ziel, dem Mont-Blanc-Basislager bzw. der auf
3.167 m gelegenen Tête-Rousse-Schutzhütte. Ein anspruchsvolles, aber
machbares Ziel für die outdoor-erfahrenen Jungs im Alter von 10 bis 12 Jahren.
Anfangs noch grasbewachsen, schlägt die Landschaft bald um in eine
regelrechte Marslandschaft mit ihrem durch Mineralien rot gefärbten
Granitgestein. Auch der letzte, recht ausgesetzte und teilweise schneebedeckte
Anstieg auf den Gletscher war mit der richtigen Ausrüstung (Klettergurt, Seil,
Selbstsicherung) respekteinflößend – aber gut machbar.

Geschafft! Das Basislager in der bisherigen Form gibt es zwar nicht mehr, da
Biwakieren seit diesem Jahr auch dort komplett verboten wurde, dafür wartete
ein wohlverdientes Mittagessen auf dem danebenliegenden Refuge de Tête
Rousse – und der Blick auf Bergsteiger, die über den Couloir du Goûter zur
beeindruckenden Goûter-Hütte aufstiegen, um von dort den Gipfel zu stürmen.

Nach einigen Fotos und Videos über den Wolken machten wir uns an den
Abstieg – diesmal östlich bis zur Seilbahnstation Bellevue. Sehr ordentliche
2.100 Höhenmeter im Auf- und Abstieg an einem Tag, worauf die
Jungpfadfinder sehr stolz waren und zurück im Tal eine doppelte Portion
Blaubeereis von ihren Vätern spendiert bekamen.
Euphorisch wurden bereits Pläne für den Hike 2026 geschmiedet: Matterhorn,
Dolomiten, Isle of Man … schau mer mal.
Gut Pfad
David, Sammy und Joni (Jupfis) mit Daniel und Klaus (Altpfadfinder)








